Gesundheitsprofile
9. Dezember 2019
Pharmakogenetik
3. Februar 2017

    HÄMOCHROMATOSERISIKO
    MUTATION IM HFE-GEN

    Die Hämochromatose (auch Eisenspeicherkrankheit genannt) ist eine meist erblich bedingte Erkrankung, bei der die Eisenkonzentration im Blut erhöht wird. Unbehandelt führt die Krankheit über längere Zeit zu irreversiblen Organschäden, bei einer frühzeitigen Diagnose kann Hämochromatose therapiert werden.


    Ursachen und Symptome von Hämochromatose

    Bei einer Hämochromatose kommt es zu einer erhöhten Aufnahme von Eisen durch den Dünndarm. Dadurch steigt die Konzentration von Eisen im gesamten Körper von ca. 2-6 Gramm auf bis zu 80 Gramm, was über längere Zeit zu Organschäden führt. Eine vergrößerte Leber ist das häufigste Symptom einer Hämochromatose, daneben wurden Diabetes mellitus, Leberzirrhose, Kardiomyopathien (Erkrankungen des Herzmuskels), eine Veränderung der Hautpigmentierung und Arthropathien (Gelenkserkrankungen) als Langzeitsymptome beobachtet.

    Es gibt verschiedene Formen der Hämochromatose, die häufigste ist die hereditäre Hämochromatose, also jene, die vererbt wird. Bei einer Behandlung wird die Eisenkonzentration im Körper reduziert. Dazu werden verschiedene Therapien angewendet (Aderlass, Medikamente, unterstützende Ernährungsumstellung).


    Diagnose von Hämochromatose

    Mit einem Gentest (PCR-Analyse) können Genmutationen festgestellt werden, die für die Ausbildung einer erblich bedingten Hämochromatose verantwortlich sind. Als Untersuchungsmaterial dient eine Blutprobe oder ein trockener Mundhöhlenabstrich.


    Information für Ärztinnen und Ärzte

    „Alle unsere humangenetischen Untersuchungen dienen nur der Festigung bestehender (Verdachts-) Diagnosen. Unser Institut führt keine prädiktiven Untersuchungen nach § 68 Abs. 3 GTG durch.“

    Bei der hereditären Hämochromatose (häufigste Form) ist mindestens eines der folgenden fünf Gene betroffen:

    • Typ 1: Gen für das hereditäte Hämochromatoseprotein (HFE)
    • Typ 2A: Hämojuvelin (HJV)
    • Typ 2B: Hepcidin (HAMP)
    • Typ 3: Transferrin-Rezeptor 2 (TFR2)
    • Typ 4: Ferroportin 1 (SLC11A3)

    Bis auf Typ 4 (autosomal dominant – auch heterozygote Personen betroffen) werden alle Mutationen autosomal rezessiv vererbt. Demzufolge kommt es nur bei homozygot vererbten Merkmalsträgern oder Trägern von einer Mutation in beiden parentalen Allelen zur Ausprägung des Phänotyps. In 90% der Hämochromatosefälle tritt eine oder mehrere Mutationen im HFE-Gen auf.

    Das HFE-Gen ist häufig von Mutationen betroffen, die regional unterschiedlich verteilt sind. Die am häufigsten auftretende Mutation ist die Punktmutation C282Y. Diese kann bis ca. 4000 v. Chr. zu einem keltischen Stamm zurückverfolgt werden. Weiterhin sind die Mutationen H63D, S65C und E168X in verschiedenen Kombinationen zueinander aufgetreten. Bei 80 - 90 % der Patienten und Patientinnen mit hereditärer Hämochromatose kommt eine Mutation in C282Y oder H63D in verschiedener Konstellation vor, weshalb in unserem Labor auf diese beiden Mutationen gestestet wird.

    Ein homozygotes Resultat bzw. ein Nachweis auf zwei Mutationen im HFE-Gen kann zur Bestätigung eines klinisch ausgeprägten Bildes bzw. zur Differentialdiagnostik herangezogen werden. Zu beachten ist, dass etwa ein Drittel bis die Hälfte aller homozygoten Merkmalsträger keine klinische Eisenüberladung ausbildet.

    Details zur Analyse

     

    Nachweis

    Real-Time-PCR

    Material

    EDTA-Blut oder trockener Mundhöhlenabstrich

    Diese genetische Abklärung bedarf nach Gentechnikgesetz §69 einer vom Patienten bzw. seinem gesetzlichen Vormund unterzeichneten Einverständniserklärung.

    Analysezeit

    Die Probe wird nach Eingang binnen 5 Werktagen analysiert.

    Kostenlose Informationen anfordern

    Literatur
    1. Rossi & Jeffrey. Clin Biochem Rev. 2004; 25: 183-190
    2. Rombout-Sestrienkova et al. Br J Haematol. 2016 Dec; 175(5): 750-770
    3. Valenti & Pelusi. Hemodial Int. 2017; 21 Suppl 1:S47-S57
    4. Porter & Bhimji: Hemochromatosis. 2017, StatPearls Publishing LLC

    HÄMOCHROMATOSERISIKO
    MUTATION IM HFE-GEN

    Die Hämochromatose (auch Eisenspeicherkrankheit genannt) ist eine meist erblich bedingte Erkrankung, bei der die Eisenkonzentration im Blut erhöht wird. Unbehandelt führt die Krankheit über längere Zeit zu irreversiblen Organschäden, bei einer frühzeitigen Diagnose kann Hämochromatose therapiert werden.


    Ursachen und Symptome von Hämochromatose

    Bei einer Hämochromatose kommt es zu einer erhöhten Aufnahme von Eisen durch den Dünndarm. Dadurch steigt die Konzentration von Eisen im gesamten Körper von ca. 2-6 Gramm auf bis zu 80 Gramm, was über längere Zeit zu Organschäden führt. Eine vergrößerte Leber ist das häufigste Symptom einer Hämochromatose, daneben wurden Diabetes mellitus, Leberzirrhose, Kardiomyopathien (Erkrankungen des Herzmuskels), eine Veränderung der Hautpigmentierung und Arthropathien (Gelenkserkrankungen) als Langzeitsymptome beobachtet.

    Es gibt verschiedene Formen der Hämochromatose, die häufigste ist die hereditäre Hämochromatose, also jene, die vererbt wird. Bei einer Behandlung wird die Eisenkonzentration im Körper reduziert. Dazu werden verschiedene Therapien angewendet (Aderlass, Medikamente, unterstützende Ernährungsumstellung).


    Diagnose von Hämochromatose

    Mit einem Gentest (PCR-Analyse) können Genmutationen festgestellt werden, die für die Ausbildung einer erblich bedingten Hämochromatose verantwortlich sind. Als Untersuchungsmaterial dient eine Blutprobe oder ein trockener Mundhöhlenabstrich.


    Information für Ärztinnen und Ärzte

    „Alle unsere humangenetischen Untersuchungen dienen nur der Festigung bestehender (Verdachts-) Diagnosen. Unser Institut führt keine prädiktiven Untersuchungen nach § 68 Abs. 3 GTG durch.“

    Bei der hereditären Hämochromatose (häufigste Form) ist mindestens eines der folgenden fünf Gene betroffen:

    • Typ 1: Gen für das hereditäte Hämochromatoseprotein (HFE)
    • Typ 2A: Hämojuvelin (HJV)
    • Typ 2B: Hepcidin (HAMP)
    • Typ 3: Transferrin-Rezeptor 2 (TFR2)
    • Typ 4: Ferroportin 1 (SLC11A3)

    Bis auf Typ 4 (autosomal dominant – auch heterozygote Personen betroffen) werden alle Mutationen autosomal rezessiv vererbt. Demzufolge kommt es nur bei homozygot vererbten Merkmalsträgern oder Trägern von einer Mutation in beiden parentalen Allelen zur Ausprägung des Phänotyps. In 90% der Hämochromatosefälle tritt eine oder mehrere Mutationen im HFE-Gen auf.

    Das HFE-Gen ist häufig von Mutationen betroffen, die regional unterschiedlich verteilt sind. Die am häufigsten auftretende Mutation ist die Punktmutation C282Y. Diese kann bis ca. 4000 v. Chr. zu einem keltischen Stamm zurückverfolgt werden. Weiterhin sind die Mutationen H63D, S65C und E168X in verschiedenen Kombinationen zueinander aufgetreten. Bei 80 - 90 % der Patienten und Patientinnen mit hereditärer Hämochromatose kommt eine Mutation in C282Y oder H63D in verschiedener Konstellation vor, weshalb in unserem Labor auf diese beiden Mutationen gestestet wird.

    Ein homozygotes Resultat bzw. ein Nachweis auf zwei Mutationen im HFE-Gen kann zur Bestätigung eines klinisch ausgeprägten Bildes bzw. zur Differentialdiagnostik herangezogen werden. Zu beachten ist, dass etwa ein Drittel bis die Hälfte aller homozygoten Merkmalsträger keine klinische Eisenüberladung ausbildet.

    Details zur Analyse


    Nachweis

    Real-Time-PCR

    Material

    EDTA-Blut oder trockener Mundhöhlenabstrich

    Diese genetische Abklärung bedarf nach Gentechnikgesetz §69 einer vom Patienten bzw. seinem gesetzlichen Vormund unterzeichneten Einverständniserklärung.

    Analysezeit

    Die Probe wird nach Eingang binnen 1-2 Tagen analysiert.

    Analyse anfordern
    Literatur
    1. Rossi & Jeffrey. Clin Biochem Rev. 2004; 25: 183-190
    2. Rombout-Sestrienkova et al. Br J Haematol. 2016 Dec; 175(5): 750-770
    3. Valenti & Pelusi. Hemodial Int. 2017; 21 Suppl 1:S47-S57
    4. Porter & Bhimji: Hemochromatosis. 2017, StatPearls Publishing LLC